Stiftungsnetzwerk Bildung in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
Hier finden Sie Rückblicke auf die jüngsten Sitzungen des länderübergreifenden Stiftungsnetzwerkes Bildung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Zu einem Überblick über weitere aktive und in Planung befindliche Stiftungsnetzwerke Bildung auf Länderebene gelangen Sie hier.
Die nächste Sitzung findet im Frühjahr 2025 statt. Bei Interesse an dieser Sitzung wenden Sie sich gern direkt an Martina Battistini.
40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben am 13. September 2024 an der 11. Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen teilgenommen. Die BürgerStiftung Erfurt hatte in den Veranstaltungsraum der kleinen Synagoge in Erfurt eingeladen, um neben dem fachkollegialen Austausch die Präsentation der ersten Ergebnisse des Forschungsprojekts „Zivilgesellschaft und Bildung. Bürgerschaftliches Engagement in kommunalen Bildungslandschaften“ zu ermöglichen und zu diskutieren.
Die Projekte
Sechs Projekte standen beim Projektepitch zur Auswahl, drei davon wurden ausführlicher vorgestellt und diskutiert.
Die Professor Dr. Clauß Dietz Stiftung – Stiftung für Bildung (Sachsen) möchte ein „Stipendium für förderungswürdige Schülerinnen und Schüler“ mit dem privaten Bildungsträger DPFA-Schulen ins Leben rufen und erbat sich Hinweise für Auswahlkriterien, Vorgehensweise und die Möglichkeit des Erfahrungsaustauschs mit Stiftungen, die bereits Schülerstipendien vergeben. Die Runde konnte mit entsprechenden Hinweisen dienen. Das Werner-Felber-Institut für Suizidprävention und interdisziplinäre Forschung im Gesundheitswesen e.V. (Sachsen) stellte das Programm „HEYLIFE – Suizidprävention und psychische Gesundheit“ vor, mit dem in Schulen Jugendliche und pädagogisches Personal für dieses Thema sensibilisiert werden. Das Programm wird zum größten Teil durch freiwilliges Engagement des Fachpersonals des Werner-Felber-Instituts erbracht und ist extrem kostengünstig (Materialkosten), dennoch fehlen die Mittel, um das Programm fortzusetzen und auszuweiten. Die Runde konnte Finanzierungs- und Kooperationshinweise geben. Die humanQ gGmbH präsentierte „Die Gute Stunde Sachsen-Anhalt“, ein digitales kulturelles Online-Angebot, um Seniorinnen und Senioren kulturelle Angebote ins Wohnzimmer zu bringen, aber auch Vernetzung im Quartier zu schaffen und somit Vereinsamung vorzubeugen. Das Angebot soll ausgeweitet werden, dafür werden Zugänge und Verbreitungsmöglichkeiten sowie Mitstreiter und Kooperationsmöglichkeiten gesucht. Thematisch sah die Runde etliche Anknüpfungspunkte und Kooperationsmöglichkeiten.
Bei den Präsentationen der Projekte findet ein kollegialer Austausch zu Vorhaben, Ideen und Fragestellungen aus dem Arbeitsalltag statt.
Schwerpunktthema: „Zivilgesellschaft und Bildung. Bürgerschaftliches Engagement in kommunalen Bildungslandschaften“
Der Stiftungen für Bildung e.V. mit dem Netzwerk Stiftungen und Bildung und das Zentrum für Zivilgesellschaftsforschung am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), erforscht seit Anfang 2023 bis Ende 2024 die Rolle und Bedeutung von „Zivilgesellschaft und Bildung. Bürgerschaftliches Engagement in kommunalen Bildungslandschaften“. Das Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert. Frau Süß stellte eine Präsentation vor, die zu den Schwerpunkten „Bildungsbeiträge“, „Rahmenbedingungen“, „Motivation“ und „Kooperation“ im Mai 2024 bei der Fachtagung „Zivilgesellschaft macht Bildung“ in der Evangelischen Akademie in Tutzing erste Ergebnisse präsentierte. Es wurde das Bildungsengagement der Zivilgesellschaft durch repräsentative Umfragen bei Einzelpersonen und Organisationen aufgeschlüsselt und durch Fokusgruppeninterviews in Dialogrunden in allen Bundesländern Kooperationsstrukturen und -merkmale im Sozialraum zwischen zivilgesellschaftlichen Akteuren ergänzt. Ergebnis ist, dass Bildungsangebote in allen gesellschaftlichen Handlungsfeldern der Zivilgesellschaft zu finden sind, sich dennoch ein großer Teil der Akteurinnen und Akteure nicht als Bildungsakteure versteht. Damit sind sie als Bildungsakteure schwer ansprechbar. Die Studie weist nach, dass über 19 Millionen Menschen Bildungsangebote im Rahmen ihres freiwilligen Engagements erbringen. Die Bildungsakteure sind altruistisch und zielorientiert unterwegs und wollen (gesellschaftliche) Probleme lösen, aber auch Spaß dabei haben. Bildungsakteure bieten nicht nur ihrerseits Bildungsbeiträge an, sondern qualifizieren sich dabei immer auch selbst, damit hat das Bildungsengagement einen reziproken Effekt. Bildungsengagement Einzelner ist oftmals an Organisationen gebunden und findet zu großen Teilen regelmäßig mit großer Verbindlichkeit statt. Dabei sind Kooperationen und Netzwerkarbeit oft die Voraussetzung für das Gelingen der Arbeit. Somit sind zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure und Organisationen per se geborene Partner für lokale Kooperationsstrukturen, werden aber noch viel zu selten in die Entwicklung kommunaler Bildungslandschaften eingebunden.
Bei der nächsten Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen 2025 wird sich die Runde mit dem Thema „Sektoren- und akteursübergreifende Zusammenarbeit im Sozialraum“ befassen.
Rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren am 01. Februar 2024 nach Wittenberg gereist, um an der 10. Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen teilzunehmen. ConAct, das Koordinierungszentrum für den Deutsch-Israelischen Jugendaustausch in Deutschland und Netzwerkteilhaber „Austausch macht Schule“ hatten in das historische Rathaus der Lutherstadt eingeladen, um sich im Kollegenkreis zum Fachthema „Wie erreichen wir auch diejenigen, die schwer erreichbar sind? Erreichen wir die, die wir erreichen sollten?“ zu verständigen.
Die Projekte
Sieben Projekte standen beim Projektepitch zur Auswahl, drei davon kamen in die engere Auswahl und wurden vorgestellt und diskutiert: Das Mentoring-Programm „Balu und Du“ stellte seine Pläne für den Ausbau der Angebote in Ostdeutschland vor, der LAMSA e.V. berichtete über das kürzlich gestartete Projekt „PartEl – Partizipation von Eltern aus Drittstaaten an Elterngremien stärken“ und der Pegasus e.V. beschrieb die neuesten Ansätze der Quartiersentwicklung in Staßfurt-Nord/Eisleben mit Blick auf generationenübergreifende Aktivitäten.
ConAct, das Koordinierungszentrum für den Deutsch-Israelischen Jugendaustausch in Deutschland, wies außerdem auf seine vielfältigen Bildungsangebote hin, darunter „Sichtbar handeln gegen Antisemitismus“ für pädagogische Fachkräfte der Jugend- und Bildungsarbeit.
Bei den Präsentationen der Projekte findet ein kollegialer Austausch zu Vorhaben, Ideen und Fragestellungen aus dem Arbeitsalltag statt.
Schwerpunktthema: „Wie erreichen wir auch diejenigen, die schwer erreichbar sind? Erreichen wir die, die wir erreichen sollten?“
In der vorhergehenden Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen war das fachliche Schwerpunktthema gewählt worden, das fast alle Akteurinnen und Akteure immer mal wieder beschäftigt und in ähnlicher Form auch im Stiftungsnetzwerk Bildung in Berlin im Herbst 2023 diskutiert wurde. Spätestens bei der Auswertung der jeweils durchgeführten Projekte steht die Frage im Raum, ob die richtigen Zielgruppen erreicht wurden, was nicht immer gelingt. Die Gründe dafür sind vielfältig. In Form eines Workshops näherten sich die Netzwerkerinnen und Netzwerker dem Thema an und diskutierten zunächst in Kleingruppen die drei Fragen: „Wie stellen Sie Bedarf fest (Zielgruppe, räumlicher Fokus)?“, „Wie entwickeln Sie Maßnahmen?“ und „Wie überprüfen Sie, ob Sie Ihre (Ziele) Zielgruppen erreicht haben?“. Dabei stellten sich viele weitere Fragen: Wer sind denn die „schwer Erreichbaren“? Wer definiert, wer erreicht werden soll – die Organisation selbst, die Förderer und Geldgeber? Werden die Zielgruppen bei der Bedarfserhebung einbezogen und gehört? Das ist zum Teil der Fall, kann aber nicht immer realisiert werden. Mit welchen Partnerinnen und Partnern kann man zusammenarbeiten, um den Zugang zu bestimmten Gruppen zu bekommen? Bei der Entwicklung der Maßnahmen eine Bedarfs- und Umfeldanalyse durchzuführen, Stakeholder zu interviewen (darunter auch Menschen aus der Zielgruppe oder deren Organisationen), (neue) Partner einzubinden, all dies kann helfen, um möglichst zielgenau zu arbeiten.
Bestimmte Fehlentwicklungen, so wurde im Austausch deutlich, sind systemisch bedingt: Es ist nicht selten, dass Organisationen den Bedarf nicht selbst feststellen oder zugetragen bekommen, sondern sich nach dem in Förderprorammen genannten Handlungsbedarf richten (müssen). Hier wird Bedarf vorausgesetzt – aber entwickelt sich tatsächlich eine Nachfrage nach den neu geschaffenen Angeboten? Braucht die Zielgruppe das Angebot wirklich, in dieser Form, auf diesem Vermittlungswege? Das stellt sich häufig erst durch „trial and error“ heraus. Im besten Fall weist die Zielgruppe selbst den Weg und fordert genau das ein, was sie benötigt. Gut, wenn das Projektdesign dafür offen ist und die Anbieter flexibel darauf eingehen können. Dann können diejenigen erreicht werden, die erreicht werden sollten – weil „der Wurm dem Fisch schmeckt“ und nicht demjenigen, der die Angel ausgeworfen hat.
Bei der nächsten Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wird für August / September 2024 werden die Ergebnisse des Verbundforschungsprojektes „Zivilgesellschaft und Bildung. Bürgerschaftliches Engagement in Kommunalen Bildungslandschaften“ zur Diskussion gestellt, erste Befunde können Sie hier nachlesen.
25 Akteurinnen und Akteure aus dem Stiftungsnetzwerk Bildung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben sich auf Einladung des Europäisch-Humanistischen Gymnasiums in Waldenburg, Sachsen, zu einem intensiven Fachaustausch im Kreis von Kolleginnen und Kollegen getroffen. Thema des vertieften Fachgesprächs war „Zivilgesellschaft und Ganztag“, an dem auch ein Vertreter des Landesamts für Schule und Bildung Sachsen teilnahm.
Die Projekte
Acht Projekte wurden für den Projektepitch eingereicht, davon drei mit einem Fokus auf Themen des Ganztags. Diese drei Projekte wurden in die Gesprächsrunde zu „Zivilgesellschaft und Ganztag“ aufgenommen. Drei weitere Projekte weckten an dem Tag das besondere Interesse der Beteiligten: Die Kinnings Foundation gGmbH und ROCK YOUR LIFE! stellten gemeinsam ihre Planung vor, in einer ausgewählten Region zu erproben, wie man Interesse an Mentoring wecken und Mentoringangebote am Bedarf orientiert implementieren kann und dabei auf Mentoringangebote setzt, die bereits erprobt sind. Für den Pegasus e.V. wurde die Quartiersentwicklung in Staßfurt-Nord/Eisleben vorgestellt, in der entlang des Bedarfs vor Ort Strukturen, Vernetzung und Angebote für die Bewohnerinnen und Bewohner der Nachbarschaft hergestellt und entwickelt werden sollen. Die Runde ergänzte Hinweise auf bereits gute Erfahrungen in diesem Bereich. Die Initiative „Austausch macht Schule“ stellte ihren Ansatz vor, Austauschprogramme im internationalen Kontext zu unterstützen und suchte Beispiele, in denen außerschulische Partner und Schule solchen Austausch gemeinsam entwickeln.
Bei den Präsentationen der Projekte findet ein kollegialer Austausch zu Vorhaben, Ideen und Fragestellungen aus dem Arbeitsalltag statt.
Schwerpunktthema: „Zivilgesellschaft und Ganztag“
In der vorhergehenden Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wurde das fachliche Schwerpunktthema „Zivilgesellschaft und Ganztag“ gewählt. Drei Projekte, die jeweils Aspekte dazu darstellen, wurden in der Runde vorgestellt und jeweils assoziativ diskutiert: Teach First präsentierte mit Paper.Plane die Verknüpfung von hochwertigen Ganztagsangeboten durch Fachpersonal (Honorarkräfte) mit Schulen. Um dieses Zusammenführen zu vereinfachen und flächendeckend zielgenau anbieten zu können, soll eine digitale Vernetzungsplattform entstehen, die sich am Bedarf orientiert. Die Evangelische Schulstiftung Mitteldeutschland stellte ihren Ansatz und ihr pädagogisches Verständnis zu „Guter Ganztag 2026“ vor. Der Ganztagsschulverband e.V. des Landes Sachsen konzentrierte sich bei der Präsentation auf Materialien und Fortbildungsangebote für pädagogisches Personal an Ganztagsschulen, die die Entwicklung der Ganztagsangebote und ihre Systematisierung im Blick behält. Allen drei präsentierten Ansätzen und Vorgehensweisen liegt der Wunsch nach einem qualitätsgesteuerten Ganztagsangebot zugrunde. In allen drei Bundesländern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, wird der Ganztagsansatz bereits umgesetzt, dies jedoch in unterschiedlichen Rahmensetzungen und je nach Region und Schule in unterschiedlichen Ausbaustufen. Alle waren sich einig, dass die Durchdringung des Ganztags auch eine innere Schulentwicklung und ein verändertes Schulverständnis mit sich bringt, die durch die Kooperation mit anderen, vor allem zivilgesellschaftlichen Akteuren, zu schlüssigen Konzepten geformt werden müssen. Hierbei wurde auch die nötige Veränderung der Ausbildung des Lehr- und pädagogischen Personals thematisiert. Es wurde auf die besonderen Bedingungen in ländlichen Räumen hingewiesen und auf die hinderlichen Gesetzesvorgaben, zum Beispiel beim Einsatz und der Abrechnung von Honorarkräften (Scheinselbständigkeit). Dafür können auch zivilgesellschaftliche Organisationen, wie Stiftungen, als Mittler Lösungen anbieten. Auch Schulfördervereine könnten dabei hilfreich sein.
Die nächste Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wird für Anfang 2024 geplant, da diese hier skizzierte 9. Sitzung bereits die zweite im Jahr 2023 war. In der kommenden Sitzung werden die Fragen „Wie erreichen wir auch diejenigen, die schwer zu erreichen sind? – Erreichen wir diejenigen, die wir erreichen sollten?“ den fachlichen Schwerpunkt bestimmen.
Rund 30 Engagierte des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen trafen sich auf Einladung des hauptamtlichen Beigeordneten für Bildung in Eisenach im Nachbarschaftszentrum Goethestraße, um sich fachkollegial auszutauschen und über gemeinsame Anforderungen nachzudenken. Nach einem Bericht über die Situation in der Stadt Eisenach im Hinblick auf die besondere Lage von Kindern und Jugendlichen und einen Notstand durch akuten Lehrermangel, aber auch die konsequenten Entwicklung einer gut funktionierenden Bildungslandschaft, gab Frau Berger, Leiterin des Bildungsbüros im Burgenlandkreis (Sachsen-Anhalt), bei der anschließenden Fachdiskussion einen Einblick, wie in ihrem Kreis die „Bildungsplanung mit der Bürgerschaft: Wie geht das?“ entwickelt wird.
Die Projekte
Seit Beginn des Krieges in der Ukraine werfen die Engagierten in ihren Treffen einen kritischen Blick auf die Erfahrungen und Erkenntnisse im Umgang mit Angeboten für die aus der Ukraine Geflüchteten. Die Stiftung Bürger für Bürger hat im Jahr 2022 mit Unterstützung der Thüringer Ehrenamtsstiftung und weiterer Partnerinnen und Partnern eine Broschüre mit Praxisbeispielen aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt erarbeitet: „Ukrainehilfe vernetzen – Austausch und Kooperation fördern“ (weitere Hinweise siehe auch Ukrainehilfeseite auf unserer Website).
Mit drei Projekten beschäftigten sich die Beteiligten ausführlich: Die Europäische Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Weimar und die BürgerStiftung Erfurt stellten die Weimarer Erklärung für die demokratische Bildungsarbeit und die Weimarer Erklärung für ein solidarisches Miteinander vor, die sich einem aus dem rechten Milieu hervorgehenden Zersetzungswillen bezüglich der Zivilgesellschaft entgegenstellen. Die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt (LANU) stellte die Einrichtung eines Netzwerkes mit acht geplanten Servicestellen BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) in Sachsen mit einer Koordinierungsstelle vor, für die sie Partner aus dem Bereich BNE sucht. Ronald Hild brachte sich als Spieleentwickler in den Diskurs zu demokratischen Beteiligungsprozessen in der Bürgerschaft ein, da Spiele verbindenden Charakter haben und im öffentlichen Raum vertrauensbildende Begegnungen ermöglichen.
Bei den Präsentationen der Projekte findet ein kollegialer Austausch zu Vorhaben, Ideen und Fragestellungen aus dem Arbeitsalltag statt.
Schwerpunktthema: „Bildungsplanung mit der Bürgerschaft: Wie geht das?“
In dieser 8. Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen setzte Frau Damaris Berger, stellvertretende Leiterin des Amtes für Bildung, Kultur und Sport sowie Leiterin des Bildungsbüros im Burgenlandkreis (Sachsen-Anhalt), einen Impuls zum Schwerpunktthema und erläuterte, wie im Landkreis Schulen unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger entwickelt werden. Dabei spielen weniger die rein fachlichen Zielsetzungen einer zukunftsorientierten Schule eine Rolle, sondern es wird auf das Lernumfeld (Schule als Lebensort) und die Bedürfnisse aller Akteure und Akteurinnen Wert gelegt, die die Gestaltung der Schule bestimmen. Mit einer Vielfalt an Methoden wurden die wichtigsten Aspekte für den Charakter und die Nutzungsvielfalt eines zukünftigen Schulcampus unter Beteiligung der Bürgerschaft erarbeitet. Deutlich wurde hervorgehoben, dass die Partizipationsprozesse eine finanzielle Förderung benötigen. Für die Umsetzung wird es eine divers zusammengesetzte Steuerungsgruppe geben, die den Prozess begleitet. Jedoch bleibt die Herausforderung, über die Planungsphase hinaus die Partizipationsprozesse weiterzuführen.
In der Diskussion wurde deutlich, dass ein etabliertes Netzwerk zivilgesellschaftlicher Akteure, mit dem man respektvoll und kontinuierlich zusammenarbeitet, in einer Kommune sehr wertvoll ist. Dabei geht es um eine Vertrauenskultur, die entwickelt wird und für die Verwaltung wie für die Zivilgesellschaft gilt. Zivilgesellschaft wird so nicht nur als „Notnagel“ betrachtet. Das Fazit: „Ohne ein gutes Netzwerk (der zivilgesellschaftlichen Akteure) hätten wir (Verwaltung) vieles nicht machen können.“
Die nächste Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen findet am 29. Juni 2023 in Waldenburg (Sachsen) auf Einladung des Trägervereins des Europäischen Gymnasiums Waldenburg e.V. statt, und zwar zu dem Thema "Zivilgesellschaft und Ganztag".
Am 06. September 2022 versammelten sich die Teilhaberinnen und Teilhaber des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Leipzig-Grünau, um sich über aktuelle Arbeitsinhalte und Projekte auszutauschen und zu der Fragestellung „Verbesserung der Kommunikation der Zivilgesellschaft und zwischen verschiedenen Akteuren aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft - Dialogbedingungen und Erfolgsfaktoren“ zu diskutieren. Den thematischen Einstieg in der „Völle“, der lokalen Versammlungshalle „Völkerfreundschaft“, bot Katrin Kowark, Leiterin Kommunikation bei der Stiftung Erinnerung Verantwortung Zukunft (EVZ).
Die Projekte
26 Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten sich zu Beginn über Aktivitäten der Ukrainehilfe aus und stellten vor allem fest, dass in diesem Feld noch mehr Abstimmung und Kommunikation unter den Akteurinnen und Akteuren aus Kommune und Zivilgesellschaft hilfreich wäre.
Vertieft wurden vier Projekte ausführlich vorgestellt und darüber beraten: die Leipziger Modell gGmbH berichtete über den geplanten LEMO Makerspace Grünau (Offene Kreativwerkstatt), die Organisation Schule im Aufbruch stellte ihr „Real-Labor für die friedliche Bildungsrevolution“ vor, die Stiftung Bürger für Bürger präsentierte das Projekt „Ukrainehilfe vernetzen, Austausch und Kooperation fördern“, das direkt an die oben genannten Bedarfe der Teilnehmenden anschloss und Engagement Global gGmbH, die Servicestelle für Stiftungen und Philanthropie, erläuterte ihre Unterstützungs- und Bildungsangebote zum „Globalen Lernen in der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)“. Bei den Präsentationen der Projekte findet ein kollegialer Austausch zu Vorhaben, Ideen und Fragestellungen aus dem Arbeitsalltag statt.
Schwerpunktthema: Verbesserung der Kommunikation der Zivilgesellschaft und zwischen verschiedenen Akteuren aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft - Dialogbedingungen und Erfolgsfaktoren
In dieser 6. Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen stand die zentrale Frage aller zivilgesellschaftlichen Bildungsakteure und -akteurinnen nach gelingender Kommunikation im Mittelpunkt.
Katrin Kowark, Leiterin Kommunikation bei der Stiftung Erinnerung Verantwortung Zukunft (EVZ), berichtete aus ihrem Arbeitsfeld und stellte verschiedene Methoden vor, die auch kleinere Organisationen in angepasster Art und Weise zur Schärfung ihrer Öffentlichkeitsarbeit nutzen können: die sogenannte Stakeholder-Analyse, die Persona-Methode und den Ansatz der Co-Creation, der auch immer breitere Verwendung findet. Zu den Erfolgsfaktoren, da war sich die Runde schnell einig, gehört, die eigenen Zielgruppen gut zu kennen, ihnen zuzuhören, einen Perspektivwechsel vornehmen zu können, um die jeweils Angesprochenen optimal zu erreichen. Erfolgreiche Kommunikation basiert auch auf Vertrauen, auf Beziehungen, die aufgebaut wurden.
Mithilfe der Stakeholder-Analyse lässt sich die eigene Perspektive erweitern und Ansprüche von außen klarer definieren. Die Co-Creation geht als Methode am weitesten: Ausgewählte Vertreterinnen und Vertreter der Zielgruppen werden zum Beispiel in die Entwicklung eines Förderprogramms einbezogen, um ihren Bedarf und ihre Sichtweisen möglichst genau zu erfassen und abbilden zu können.
Transparenz, Augenhöhe, Respekt und Kontinuität waren weitere wichtige Stichworte, die auch in der Kommunikation verschiedener Stakeholder untereinander (zum Beispiel Kommune – Zivilgesellschaft; Zivilgesellschaft – Wissenschaft) von großer Bedeutung, gleichwohl für kleinere Organisationen auch eine Frage der vorhandenen Ressourcen für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit sind.
Die Persona-Methode, bei der archetypische Bilder von Nutzerinnen und Nutzern entworfen werden, wurde kritisch diskutiert. Einerseits kann sie dazu beitragen, dass man sich besser in die Zielgruppen einfühlen kann, andererseits sind klischeehafte Vorstellungen eine Gefahr. Allgemein wurde betont, dass der Außenblick und die Analyse des Bedarfs der Zielgruppen und Stakeholder essentiell sind, aber die Interessen und allgemeinen Ziele der eigenen Organisation darüber nicht aus dem Blickfeld geraten dürfen. Denn natürlich geht es in der Kommunikation einer Organisation im Kern darum, die eigenen Werte und Ziele, das eigene Profil darzustellen und das möglichst unverwechselbar und authentisch.
Die nächste Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist für Ende Januar 2023 in Eisenach geplant.
Am 8. April 2022 knüpften die Teilhaberinnen und Teilhaber des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen nach fast zwei Jahren an die vorherigen Sitzungen an, um neben dem kollegialen Fachaustausch mit der Politik, der Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft gemeinsam über die „Perspektive: Gesellschaftlicher Zusammenhalt. Wie kann der Dialog zwischen Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft dazu geführt werden und welche Rahmenbedingungen braucht es dafür?“ in den Räumen des Evangelischen Augustinerklosters auf Einladung der BürgerStiftung Erfurt nachzudenken.
Die Projekte
22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzten sich in persönlicher Begegnung ausführlich mit den Herausforderungen und den durch den Krieg in der Ukraine und seine Folgen veränderten Bedingungen ihrer Arbeit auseinander. Dabei wurde deutlich, dass die bereits 2015/2016 geschaffenen Strukturen sehr hilfreich sind, um neben der humanitären Hilfe auch Unterstützungsangebote für das Einleben der Geflüchteten und die dauerhafte Integration anzubieten.
Vertieft wurde drei Projekte ausgewählt, mit denen sich die Beteiligten ausführlich befassten: BürgerStiftung Erfurt mit dem „Spendenparlament“ der Bürgerschaft, Stiftung „Ecken wecken“ aus Leipzig zu der von ihr entwickelten „Wir im Quartier. Wirkungsmodellierung – Chance für Bildungsakteure?“ und Spieleentwickler Ronald Hild zu einem demokratiefördernden Lernspiel „Unsere Gesellschaft“. Bei den Präsentationen der Projekte findet ein kollegialer Austausch zu Vorhaben, Ideen und Fragestellungen aus dem Arbeitsalltag statt.
Schwerpunktthema: Perspektive: Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Die fünfte Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen widmete sich einem drängenden gesamtgesellschaftlichen Thema, der „Perspektive: Gesellschaftlicher Zusammenhalt. Wie kann der Dialog zwischen Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft dazu geführt werden und welche Rahmenbedingungen braucht es dafür?“. Dazu hatten sich Ingo Wachtmeister, Dezernent für Bildung, Jugend, Kultur, Soziales und Stadtentwicklung der Stadt Eisenach für die Perspektive der Politik, Ines Hartung, Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft AWG „Eisenach“ eG für die Wirtschaft und Dr. Elke Witt, Referentin der Abteilung Wissenschaft – Politik – Gesellschaft der Nationalen Akademie der Wissenschaften – Leopoldina für die Wissenschaft zusammengefunden, um gemeinsam mit den zivilgesellschaftlichen Akteuren und Akteurinnen den Weg zu einer Stärkung demokratischer Prozesse vor Ort und einem sozialen und wertebasierten Zusammenhalt zu diskutieren. Ingo Wachtmeister fasste zusammen: „Eisenach auf dem Weg zur nachhaltigen Kommune will die Zukunft gemeinsam mit der Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und der Bürgerschaft gestalten. Eines ist ganz klar: Nur zusammen werden wir das schaffen.“ Dabei spielen Prozesse und Strukturen, die regelmäßigen Austausch zwischen den Beteiligten ermöglichen, eine ebenso große Rolle wie das Festlegen gemeinsamer Ziele mit der Bürgerschaft. Für Ines Hartung ist die Zusammenarbeit vor Ort und die soziale Verantwortung Kern des Genossenschaftsgedankens. Die Stärkung der Nachbarschaft kann nur in einer Verantwortungsgemeinschaft aller Akteure gelingen. Dabei ist die wissenschaftliche Beratung von Politik und Gesellschaft wichtig für die Festlegung des Handlungsbedarfs, wie Dr. Elke Witt feststellte. Will man die Bürgerschaft als gleichberechtigte Partner einbinden, dann muss man auch auf ihre Rahmenbedingungen achten. Alle Beteiligten sind sich einig, dass die partizipative Demokratie, der Dialog aller vor Ort, sich am besten über gemeinsame Ziele umsetzen und so der gewünschte Zusammenhalt erlangen lässt.
Anschließend wurde in Gruppenarbeit eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation erarbeitet, berücksichtigend, was bereits gut funktioniert, aber auch, was fehlt oder mangelhaft bewertet wurde. In einem zweiten Schritt wurde ein Wunschszenario mit Zielen erarbeitet. In der Zusammenführung definierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erste Maßnahmen, Instrumente und Vorgehensweisen, die vom Ist-Zustand zu den Zielen führt.
Anknüpfend an dieses Tableau an Ergebnissen vereinbarte die Runde, mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft in der nächsten Sitzung deren Perspektive auf die Ergebnisse und ihre Einschätzung der Dialogbedingungen und der Erfolgsfaktoren zwischen den Akteursgruppen zu diskutieren.
Am 1. September 2020 diskutierten die Teilhaberinnen und Teilhaber des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen über das Schwerpunktthema „Perspektive: Gesellschaftlicher Zusammenhalt. Wie kann der Dialog zwischen Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft dazu geführt werden und welche Rahmenbedingungen braucht es dafür?“ in den Räumen der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina - Nationale Akademie der Wissenschaften in Halle.
Die Projekte
Durch die Covid-19-Pandemie in der Teilnehmerzahl begrenzt, tauschten sich 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach halbjähriger Abstinenz in persönlicher Begegnung intensiv über Projekte und Ideen aus, die von den beteiligten Stiftungen und Organisationen bearbeitet und umgesetzt werden. Besondere Aufmerksamkeit erhielten die „Gesprächsreihe Bürgergesellschaft 2025 – Engagementförderung in Ostdeutschland“ der Stiftung Bürger für Bürger, „Die Vermittlung zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit“ der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und die Initiative „Dessau-Roßlau engagiert“ der Stadt Dessau-Roßlau. Bei den Präsentationen der Projekte findet ein kollegialer Austausch zu Vorhaben, Ideen und Fragestellungen aus dem Arbeitsalltag statt.
Schwerpunktthema: Perspektive: gesellschaftlicher Zusammenhalt
In einer interaktiven Workshopumgebung zur „Perspektive: Gesellschaftlicher Zusammenhalt. Wie kann der Dialog zwischen Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft dazu geführt werden und welche Rahmenbedingungen braucht es dafür?“ wurde in Gruppenarbeit eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation erarbeitet, berücksichtigend, was bereits gut funktioniert, aber auch, was fehlt oder mangelhaft bewertet wurde. In einem zweiten Schritt wurde ein Wunschszenario mit Zielen erarbeitet. In der Zusammenführung definierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erste Maßnahmen, Instrumente und Vorgehensweisen, die vom Ist-Zustand zu den Zielen führt.
Anknüpfend an dieses Tableau an Ergebnissen vereinbarte die Runde, mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft in der nächsten Sitzung deren Perspektive auf die Ergebnisse und ihre Einschätzung der Dialogbedingungen und der Erfolgsfaktoren zwischen den Akteursgruppen zu diskutieren.
Am 12. September 2019 diskutierten die Teilhaberinnen und Teilhaber des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zum Schwerpunktthema „Herausforderungen für die Bildungsarbeit im ländlichen Raum“ in den Räumen der CJD Berufsbildungswerk Gera gGmbH.
Die Projekte
Knapp 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten sich intensiv über Projekte und Ideen aus, die von den beteiligten Stiftungen und Organisationen bearbeitet und umgesetzt werden. Das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen aus Sachsen-Anhalt (LAMSA) stellte sein Elternnetzwerk „NEMSA – Netzwerk der Eltern mit Migrationsgeschichte“ vor und der Bundesverband Deutscher Stiftungen gab Einblicke in das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanzierte Vorhaben „Chancenpatenschaften – Menschen stärken Menschen“, dessen Umsetzung neben anderen Organisationen durch den Verband koordiniert werden. Bei den Präsentationen der Projekte findet ein kollegialer Austausch zu Vorhaben, Ideen und Fragestellungen aus dem Arbeitsalltag statt.
Schwerpunktthema: Bildungsarbeit im ländlichen Raum
Olaf Ebert, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Bürger für Bürger, Halle, und langjähriger Geschäftsführer der Freiwilligenagentur Halle, blickte auf die „Herausforderungen für die Bildungsarbeit im ländlichen Raum“. Er identifiziert die stärkere Individualisierung, die zunehmenden sozialen Unterschiede, die gewachsene Vielfalt an Lebensstilen und die hohe Qualifikation und Erwerbstätigkeit von Frauen und Männern bundesweit als Rahmenbedingungen für Lebenslanges Lernen. Der ländliche Raum in Ostdeutschland zeichnet sich aber zusätzlich durch starke Unterschiede in den konkreten Lebensverhältnissen vor Ort aus. Viele strukturschwache Regionen, von Abwanderung geprägt, existieren neben den weniger bekannten prosperierenden ländlichen Regionen mit hoher Lebensqualität.
Die Engagementlandschaft ist schwächer ausgebildet als im Westen Deutschlands: Weniger als 10 Prozent der bundesweit 500 Freiwilligenagenturen und 400 Bürgerstiftungen befinden sich im Osten Deutschlands. Daher gibt es zu wenige stabile, regionale Netzwerke mit hauptamtlichen Kräften, die als Anlaufstelle, Begleitung und Verstärker von Engagierten agieren können. Nach den Erfahrungen von Olaf Ebert ist eine große Engagementbereitschaft vorhanden, diese wurde aber in den vergangenen 30 Jahren nicht als Ressource erkannt und zu wenig kontinuierlich gefördert.
Ergänzend stellte Katja Reszel von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung das Praxisportal „Stark im Land“ vor, das viele praktische Hilfen und Anleitungen für Kinder- und Jugendbeteiligung in Kommunen im ländlichen Raum bereithält. Deutlich wurde: Das Wissen und das Wollen ist vorhanden, aber es muss deutlich mehr in kontinuierliche Netzwerkstrukturen investiert werden, um sowohl Lebenslanges Lernen zu ermöglichen und als auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
Als Thema für die nächste Sitzung wurde das Thema „Perspektive: Gesellschaftlicher Zusammenhalt. Wie kann der Dialog zwischen Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft dazu geführt werden und welche Rahmenbedingungen braucht es dafür?“ ausgewählt.
Mit dem Schwerpunktthema „Demokratieförderung“ fand am 21. März 2019 die 3. Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen statt. Das Netzwerk war zu Gast bei der Cellex Stiftung in Dresden.
Die Projekte
Rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, verschiedene Projekte der beteiligten Stiftungen und Organisationen näher kennenzulernen und sich darüber auszutauschen. Die Bürgerstiftung Meißen, die Herbert-und-Greta-Wehner-Stiftung, die Papilio gGmbH, die Stiftung Faszination Begabung e.V. (Möbius-Kinder- und Jugendstiftung) sowie die Stiftung Bildung boten Einblick in ihre Aktivitäten und damit zusammenhängende Fragestellungen, die in der Runde diskutiert wurden. Bei den Präsentationen der Projekte können Ideen besprochen, Fragen beantwortet und erfolgreiche Projektansätze weitergegeben werden.
Schwerpunktthema: Demokratieförderung
Der Impuls zum Thema „Demokratieförderung“, das bei der letzten Sitzung ausgewählt worden war, hielt Johannes Domnick, Referent für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Partizipation von der Stiftung Bildung. Er spannte einen großen Bogen von den autoritären Entwicklungen in vielen Ländern Europas, der Zunahme menschenfeindlicher Äußerungen in der analogen und digitalen Öffentlichkeit, den Auswirkungen neoliberaler Politik wie Wohnungsnot in großen Städten zu globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel und sozialer Ungleichheit im Weltmaßstab. Ein wichtiges Demokratiedefizit ist für ihn die Repräsentationskrise in Bezug auf ostdeutsche Erfahrungen und Kompetenzen, wie sie sich in dem verschwindend geringen Anteil von Führungskräften – zum Beispiel an Hochschulen, aber auch in Wirtschaft, Politik und Verwaltung – mit ostdeutschem Hintergrund spiegelt. Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Frage, was Stiftungen und andere zivilgesellschaftliche Bildungsakteure tun und tun können, um Demokratie mitzugestalten.
Für die nächste Sitzung wählten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer „Herausforderungen für lebenslanges Lernen im ländlichen Raum“ als Schwerpunktthema.