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— September 2019

Rückblick auf die 4. Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Niedersachsen am 3. September

Mit dem Schwerpunktthema „Nachhaltige Demokratiebildung“ fand am 3. September 2019 die 4. Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Niedersachsen statt. Das Netzwerk war zu Gast bei der NEULAND Stiftung Wolfsburg.

Die Projekte

Knapp 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten sich intensiv über Projekte und Ideen aus, die von den beteiligten Stiftungen und Organisationen vorangetrieben werden. Chancenwerk e.V., Engagement Global gGmbH, die Gertrud und Hellmut Barthel-Stiftung sowie Papilio gGmbH hatten Gelegenheit, ihre Projekte vorzustellen und vertieft darüber in der Runde zu diskutieren. Bei den Präsentationen der Projekte können Ideen besprochen, Fragestellungen hilfreich im Fachkreis beantwortet und erfolgreiche Projektansätze platziert werden.

Schwerpunktthema: Nachhaltige Demokratiebildung

Prof. Dr. Roland Roth, Professor für Politikwissenschaft, lehrte zuletzt an der Hochschule Magdeburg-Stendal, gab einen Impuls zum in der letzten Sitzung gewählten Schwerpunktthema. Darin erläuterte Prof. Dr. Roth Modelle, wie sich die derzeitige Demokratie entwickeln könnte, darunter das aus seiner Sicht erstrebenswerte Modell der „vielfältigen Demokratie“, in dem die Gesellschaft die zeitgleiche Existenz mehrerer Dimensionen von Demokratie akzeptiert:  die notwendige Existenz von Formen der Repräsentation, ebenso wie direkte Demokratie, Dialogformate, Beteiligungsformen innerhalb von Institutionen, Proteste und Bürgerbewegungen und die Förderung bürgerschaftlichen Engagements. Jede dieser Formen wolle gelernt sein und keine dürfe, so Roth, sich als die einzig Wahre verstehen. Er plädierte unter anderem dafür, dass Stiftungen und andere zivilgesellschaftlichen Organisationen ihre eigenen Strukturen im Sinne demokratischen Denkens überprüfen und Demokratiebildung früh beginnen lassen, damit Demokratieerfahrung alltäglich wird und nicht erst den wählenden Bürger in den Blick nehme. Nachhaltig sei dies, wenn Wirksamkeitserfahrungen geschaffen würden, der Zugang niedrigschwellig sei und den Beteiligten die Fairness eines Prozesses erfolgreich vermittelt werden könne.

Thomas Schlichting, Geschäftsführer der Heinrich-Dammann-Stiftung, steuerte einen Praxisblick bei und stellte Genese und aktuelle Entwicklungen des stiftungseigenen partizipativen Jugendprojekts „Jugendcrew“ vor, bei dem Jugendliche niedrigschwellig Förderanträge für eigene Projekte stellen können, über die wiederum von ehrenamtlich arbeitenden Jugendlichen entschieden wird und die diese eigenständig verwalten. Er appellierte an die Stiftungskolleginnen und -kollegen, Mut zu wagen und Macht an Jugendliche abzugeben, um mit diesen auf Augenhöhe Projektprozesse zu gestalten.

Für die nächste Sitzung wählten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer „Die Bedeutung Lebenslangen Lernens für die Arbeit zivilgesellschaftlicher Organisationen unter besonderer Berücksichtigung von Randgruppen“ als Schwerpunktthema.

Allen Beteiligten danken wir herzlich für ihr Engagement!

Zuletzt bearbeitet: 20. Juni 2021
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