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— September 2019

Rückblick auf die 4. Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen am 12. September 2019

Am 12. September 2019 diskutierten die Teilhaberinnen und Teilhaber des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zum Schwerpunktthema „Herausforderungen für die Bildungsarbeit im ländlichen Raum“ in den Räumen der CJD Berufsbildungswerk Gera gGmbH.

Die Projekte

Knapp 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten sich intensiv über Projekte und Ideen aus, die von den beteiligten Stiftungen und Organisationen bearbeitet und umgesetzt werden. Das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen aus Sachsen-Anhalt (LAMSA) stellte sein Elternnetzwerk „NEMSA – Netzwerk der Eltern mit Migrationsgeschichte“ vor und der Bundesverband Deutscher Stiftungen gab Einblicke in das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanzierte Vorhaben „Chancenpatenschaften – Menschen stärken Menschen“, dessen Umsetzung neben anderen Organisationen durch den Verband koordiniert werden. Bei den Präsentationen der Projekte findet ein kollegialer Austausch zu Vorhaben, Ideen und Fragestellungen aus dem Arbeitsalltag statt.

Schwerpunktthema: Bildungsarbeit im ländlichen Raum

Olaf Ebert, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Bürger für Bürger, Halle, und langjähriger Geschäftsführer der Freiwilligenagentur Halle, blickte auf die „Herausforderungen für die Bildungsarbeit im ländlichen Raum“. Er identifiziert die stärkere Individualisierung, die zunehmenden sozialen Unterschiede, die gewachsene Vielfalt an Lebensstilen und die hohe Qualifikation und Erwerbstätigkeit von Frauen und Männern bundesweit als Rahmenbedingungen für Lebenslanges Lernen. Der ländliche Raum in Ostdeutschland zeichnet sich aber zusätzlich durch starke Unterschiede in den konkreten Lebensverhältnissen vor Ort aus. Viele strukturschwache Regionen, von Abwanderung geprägt, existieren neben den weniger bekannten prosperierenden ländlichen Regionen mit hoher Lebensqualität.

Die Engagementlandschaft ist schwächer ausgebildet als im Westen Deutschlands: Weniger als 10 Prozent der bundesweit 500 Freiwilligenagenturen und 400 Bürgerstiftungen befinden sich im Osten Deutschlands. Daher gibt es zu wenige stabile, regionale Netzwerke mit hauptamtlichen Kräften, die als Anlaufstelle, Begleitung und Verstärker von Engagierten agieren können. Nach den Erfahrungen von Olaf Ebert ist eine große Engagementbereitschaft vorhanden, diese wurde aber in den vergangenen 30 Jahren nicht als Ressource erkannt und zu wenig kontinuierlich gefördert.

Ergänzend stellte Katja Reszel von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung das Praxisportal „Stark im Land“ vor, das viele praktische Hilfen und Anleitungen für Kinder- und Jugendbeteiligung in Kommunen im ländlichen Raum bereithält. Deutlich wurde: Das Wissen und das Wollen ist vorhanden, aber es muss deutlich mehr in kontinuierliche Netzwerkstrukturen investiert werden, um sowohl  Lebenslanges Lernen zu ermöglichen und als auch den gesellschaftlichen  Zusammenhalt zu stärken.

Als Thema für die nächste Sitzung wurde das Thema  „Perspektive: Gesellschaftlicher Zusammenhalt. Wie kann der Dialog zwischen Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft dazu geführt werden und welche Rahmenbedingungen braucht es dafür?“ ausgewählt.

Wir danken allen Beteiligten für ihr Interesse und Engagement!

Zuletzt bearbeitet: 20. Juni 2021
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