Bundesverband Innovative Bildungsprogramme (BIB): 11-jähriges Jubiläum – wir gratulieren herzlich!
Anlässlich des elfjährigen Bestehens lud der Bundesverband Innovative Bildungsprogramme (BIB) zum Feiern in das Haus der Bundespressekonferenz am Schiffbauerdamm ein, wo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter dem Motto „Bildung neu denken – Gemeinsam Lernräume transformieren“ einiges über die Gründungsgeschichte, die aktuellen Ziele des Verbands und die Diskussion im politischen Raum zum Thema „Transformation des Bildungssystems“ erfahren konnten. Im Fachvortrag von Prof. Dr. Anne Sliwka (Universität Heidelberg) wurden bildungspolitische Reformforderungen der letzten 20 Jahre deutlich, viele orientiert am Beispiel Kanada, viele noch heute aktuell: Aufbrechen von „Silo-Denken“, mehr Kommunikation untereinander in den für Schule zuständigen Verwaltungen, mehr Autonomie und eigene Budgets für Schulen, daten- und indikatorgestützte Schulentwicklung und „adaptive, datengestützte Lernförderung“ für Schülerinnen und Schüler sowie „Vertrauensbildung“ innerhalb der Schule, aber auch in der Schulgemeinschaft, also im und mit dem Sozialraum. Der Veränderungsbedarf ist nach wie vor sehr groß in diesem quasi „feudal geprägten“ Bildungssystem, so Prof. Dr. Sliwka, und nur über verschiedenste Stellschrauben zu bewältigen. Eine Handlungsmöglichkeit aus Sicht der außerschulischen Bildungsakteurinnen und -akteure, die sich im BIB zusammengeschlossen haben: Es müssen Schulleitungen gefunden werden, die sich trauen, die vorhandenen Spielräume zu nutzen und Schulen langsam von innen heraus zu verändern. Solche Akteurinnen und Akteure, die „Lust auf Zukunft“ haben, wie Prof. Dr. Sliwka es nannte, gibt es in allen Landesteilen. Sie regte auch an, dass hier mehr horizontale Vernetzungen geschaffen werden sollten („Schulfamilien“), in denen Schulen sich miteinander entwickeln können.
Der Bundesverband Innovative Bildungsprogramme umfasst inzwischen 54 außerschulische Bildungsanbieterinnen und -anbieter, die sich für chancengerechte und innovative Bildung einsetzen, die allermeisten auch als Teilhaber im Netzwerk Stiftungen und Bildung engagiert. Seit Kurzem erhält der Verband Unterstützung von einer hauptamtlichen Geschäftsführung, Claudine Urban-Schneider, die insbesondere die Sichtbarkeit im politischen Raum und die Lobbyarbeit des Verbandes verstärken soll.
Wir gratulieren dem BIB auf das Herzlichste zu den ersten elf Jahren und wünschen all die Energie und Kraft, die es braucht, das historisch gewachsene staatliche Bildungssystem in Deutschland zu verändern, flexibler zu gestalten und dadurch den Kindern und Jugendlichen mehr Raum und Möglichkeit zur Entfaltung zu schenken und den Weg zu Chancengerechtigkeit zu öffnen.
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