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Nachberufliche Bildung

Verwandte Begriffe
Weiterbildung im Alter
Altersbildung
Altenbildung
Kurzbeschreibung
Bildung älterer Menschen nach der Erwerbsphase bis ins hohe Alter
Ausführliche Beschreibung

Nachberufliche Bildung bezeichnet die Bildung im Alter bzw. für ältere Menschen nach der Erwerbsphase. Diese Form der Bildung wird angesichts des demografischen Wandels und eines steigenden Anteils älterer Menschen in Deutschland künftig eine immer wichtigere Rolle spielen. Im Zuge des lebenslangen Lernens können in dieser Lebensphase durch Weiterbildung Kompetenzen gesichert, gestärkt und erworben werden, die älteren Menschen gesellschaftliche Teilhabe, Selbstbestimmtheit und Mobilität ermöglichen. Bei den Bildungsformen stehen non-formale und informelle Bildungskontexte mit konkretem Lebensweltbezug im Vordergrund. (1)

In der nachberuflichen Bildung ist zwischen Altersbildung und Altenbildung zu unterscheiden:

  • Bildungsangebote zur Altersbildung befassen sich mit dem Älterwerden und bereiten Interessierte aller Altersgruppen mit spezifischen Themen auf die Lebensphase Alter vor, etwa in Kursen zur Vorbereitung auf den Ruhestand, bei Informationsabenden zum Thema Demenz oder in Vorträgen zur Altersvorsorge.
  • Altenbildung umfasst Bildungsangebote, die sich an eine ältere Zielgruppen richten, zum Beispiel Computerkurse für Senioren und Seniorinnen, Bildungsreisen für Ältere oder betriebliche Weiterbildungsmaßnahmen für ältere Mitarbeitende in der beruflichen Nacherwerbsphase, Qualifizierungsmaßnahmen für ehrenamtliches Engagement. (2)

Weiterbildungsangebote für Ältere haben vielfältige Aufgaben und Ziele:

  • Sicherung der möglichst selbstständigen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben,
  • Stärkung des Selbstbewusstseins und der Eigenverantwortung, Unterstützung eines positiven Selbstwertgefühls und Selbstbildes,
  • Engagement in gemeinschaftlichen Projekten zum Thema Integration oder Kultur und anderen,
  • Verlängerung der beruflichen Laufbahn und Anpassung an neue berufliche Aufgaben, 
  • Vernetzung per Internet, zum Beispiel in Social-Media-Kanälen. (2)

Mit dem Austritt aus dem Berufsleben entstehen für die Menschen neue Freiräume, die ein Umdenken erforderlich machen. Zugleich müssen mögliche körperliche Beschränkungen im Zuge des Alterns so bewältigt werden, dass Handlungsspielräume und soziale Kontakte bestehen bleiben. Auch im Alter besteht die Notwendigkeit zum lebenslangen Lernen, da der rasch fortschreitende Wandel in allen Lebensbereichen kontinuierliches Dazulernen erforderlich macht. Ältere Menschen müssen sich neues Wissen und neue Fähigkeiten aneignen, um weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Da die Lebensphase nach der Erwerbstätigkeit angesichts steigender Lebenserwartung immer länger wird, ist es vielen älteren Menschen ein Anliegen, in der dritten Lebensphase einer befriedigenden Tätigkeit nachzugehen und sich Bildungswünsche zu erfüllen. Dazu gehört auch gesellschaftliches Engagement, etwa für Europa, die Umwelt oder die soziale Gemeinschaft. Bildung im Alter kann als eine aktive Form von „Selbstbildung“ gesehen werden, die der persönlichen, sozialen und gesellschaftlichen Entwicklung dient. (3)

Dieser Begriff beschreibt einen der Bildungsabschnitte, in denen Teilhaber im Netzwerk Stiftungen und Bildung aktiv sind (siehe Nettie-Finder).

Quellen:

(1) Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Arbeitsgruppe „Bildung im und für das Alter legt Handlungsfelder fest, 29.5.2015, URL: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/alle-meldungen/arbeitsgruppe--bildung-im-und-fuer-das-alter--legt-handlungsfelder-fest/78650 (Zugriff: 10.4.2018).

(2) Susanne Witt: Geragogik (Altenbildung/Altersbildung). Sinn und Wertschöpfung in der dritten Lebensphase erleben. Der DIE-Wissensbaustein für die Praxis, Oktober 2017, URL: www.die-bonn.de/wb/2017-geragogik-01.pdf (Zugriff: 10.4.2018).

(3) Elisabeth Bubolz-Lutz: Bildung im Alter – eine Chance zu persönlicher, sozialer und gesellschaftlicher Entwicklung. In: Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (Die BAGSO), Ausgabe 02/2000, URL: http://www.bagso.de/publikationen/bagsonachrichten/archiv/022000/bildung-im-alter-eine-chance-zu-persoenlicher-sozialer-und-gesellschaftlicher-entwicklung.html (Zugriff: 10.4.2018).

Zuletzt bearbeitet: 20. Juni 2021
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