Stiftungsnetzwerk Bildung in Rheinland-Pfalz, Saarland und Luxemburg
Die nächste Sitzung findet am 17. Juni 2026 auf Einladung der Œuvre Nationale de Secours Grande-Duchesse Charlotte in Leudelange/Luxemburg statt. Bei Fragen zu dieser Sitzung wenden Sie sich gern direkt an Laura Schneberger.
Zur Historie: Im Saarland hat das Netzwerk Stiftungen und Bildung in der Vergangenheit mit den Partnern der LAG Pro Ehrenamt das „Netzwerk Bildung für alle im Saarland“ gestaltet. Im Jahr 2024 wurde eine Neuaufstellung und Erweiterung umgesetzt: das überregionale Stiftungsnetzwerk Bildung in Rheinland-Pfalz, Saarland und Luxemburg wurde gegründet. Die konstituierende Sitzung fand am 04. Dezember 2024 in Leudelingen (Luxemburg) statt.
Das "Netzwerk Bildung für alle im Saarland“ hat von 2017 bis 2019 existiert. Die Veröffentlichung von Berichten der Sitzungen wurde 2019 begonnen. Daher finden Sie unten zwei Berichte aus dieser Phase.
Zu einem Überblick über weitere aktive und in Planung befindliche Stiftungsnetzwerke Bildung auf Länderebene gelangen Sie hier.
Die 2. Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Rheinland-Pfalz, Saarland und Luxemburg fand am 25. November 2025 auf Einladung der Nikolaus Koch Stiftung in Trier mit über 50 Beteiligten statt. Neben den Einblicken und Diskussionen zur eigenen Arbeit stand das Fachthema „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit“ im Fokus.
Die Projekte
Vier Projekte wurden fachkollegial erörtert.
Seniorpartner in School ist eine bundesweite Initiative, die sich in Landesverbänden organisiert und Mediation und Befähigung zur Konfliktlösung Kindern in Grundschulen vermittelt. Auch im Saarland soll ein „Landesverband Seniorpartner in School im Saarland“ entstehen, dazu werden Interessierte gesucht, die sich bei der Gründung des Vereins und als Mediatoren engagieren würden. Überlegt wurde auch, ob es sich anbietet, mit dem Verband in Rheinland-Pfalz den Schulterschluss zu suchen. Die Hochschule für Gesellschaftsgestaltung (HfGG) stellte ihr „FutureHub: In Zukünften denken – Grenzen überwinden – Gesellschaft gestalten“ vor und warb rund um das FutureHub um die Gründung eines Bündnisses Zukünftebildung, um junge Menschen zu befähigen, gemeinsam den gesellschaftlichen Wandel mitzugestalten. Die Stiftung Tausendgut plant den Bau eines „Wohngebäudes mit Apartments für Menschen mit Schwerst- und Mehrfachbehinderung“, das ihnen ein möglichst selbstbestimmtes Leben, Lernen und Teilhabe ermöglicht, und sucht dafür Mitstreiter. Neben dem finanziellen Bedarf wurde auch die Möglichkeit der Einbindung in den Sozialraum in Form von gezielter Kooperation mit Personenkreisen, die in einer Win-Win-Situation (Studierende der Sozialarbeit oder andere) sich in den Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner einbringen könnten, diskutiert. Die Bandbreite von Anschlussmöglichkeiten und Schnittstellen, die der „Landesverband der Kita- und Schulfördervereine Rheinland-Pfalz e.V.“ für andere Organisationen im Netzwerk anbietet, zeigt die Vielfalt der Arbeit rund um Schule. Fördervereine können Zugang zu Schulen ermöglichen wie auch den Zugang von Schule in den Sozialraum.
Schwerpunktthema: „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit“
Die Runde näherte sich dem Thema durch eine kurze Reflexion, welche Grenzüberschreitung gemeint sein kann. Neben den nationalen, Bundesland- oder kommunalen Grenzen wurde auch auf die Zuständigkeitsgrenzen hingewiesen. Man einigte sich darauf, sich auf die raumbezogene Grenzüberschreitung konzentrieren zu wollen. In zwei Workshoprunden wurden die Voraussetzungen für gelingende grenzüberschreitende Zusammenarbeit analysiert und der Mehrwert dieser herausgearbeitet. Abgeleitet davon wurden Schritte für grenzüberschreitende Zusammenarbeit in einem „Leitfaden“ zusammengefasst: Bedarf identifizieren (klug und offen kommuniziert); kompetente Partner identifizieren; zielorientierte Planung; gemeinsame Erarbeitung der Wege (Vorgehen); Erwartung(en) / Erwartungsmanagement klären; Aufteilung der Aufgaben; Konzeptentwicklung; ohne Moos nix los / Geld-, Budget-, Zeitplanung; Meilensteine; Umsetzung. Zuletzt steht die Entscheidung im Raum, ob die Zusammenarbeit weitergeführt werden soll oder nicht. Muss ein Projektende auch das Ende der Zusammenarbeit sein?
Treibende Faktoren sind: Gelegenheit beim Schopf packen, geteilte Motivation, gemeinsames Ziel, Hinweise wahrnehmen. Fragen nach Nachweis von Impact bei langfristigen Prozessen wurde diskutiert.
Zu den Instrumenten wurden Netzwerke, die zu entwickeln sind, gerechnet, regelmäßige Kommunikation, Reflexion und Evaluation untereinander, Öffentlichkeitsarbeit. Personal. Als Rahmenbedingungen wurde Vertrauen genannt, Zeit und Geld, guter Wille und Motivation, aber auch Geduld und Zuversicht, dass das Engagement positive Effekte hat (auch wenn das für die Partner nicht mehr sichtbar wird, wenn sie sich von dem Projekt verabschiedet haben). Begeisterung und Respekt für kulturelle Unterschiede gehören zu den entscheidenden Rahmenbedingungen. Die Evaluation kann sich auf zwei Ebenen beziehen: auf die Projektergebnisse und auf die Partnerschaft. Produktives Scheitern muss möglich sein. Als hilfreiches Resultat können eine Checkliste und ein Aufgabenheft dienen, die man als Hilfestellung für gelingende grenzüberschreitende Zusammenarbeit verbreiten kann.
In der nächsten Sitzung trifft sich das Stiftungsnetzwerk Bildung in Rheinland-Pfalz, Saarland und Luxemburg auf Einladung der Œuvre Nationale de Secours Grande-Duchesse Charlotte am 17. Juni 2026 in Leudelange/Luxemburg und wird sich mit den Fragen „Zivilgesellschaft unter Druck. Was geschieht mit uns? Was können wir tun?“ befassen.
Am 05. Juni 2025 trafen sich 50 Teilnehmende zur 1. ordentlichen Sitzung des Stiftungsnetzwerk Bildung in Rheinland-Pfalz, Saarland und Luxemburg auf Einladung der Asko Europa-Stiftung und der Europäischen Akademie in Otzenhausen im Saarland. Neben vertiefenden Projekteinblicken und -diskussionen widmete sich die Runde dem Fachthema „Gezieltes Vorgehen: Wie erreichen wir unsere Zielgruppen und binden sie ein, und was müssen Förderer und Geförderte voneinander wissen?“.
Die Projekte
Neun Bildungsprojekte wurden kurz vorgestellt, von denen drei intensiver besprochen und diskutiert wurden.
Die Stiftung Tausendgut fördert die Bildung von Menschen mit Behinderungen und plant eine „Beratungs-, Förder- und Therapiestelle für Menschen aus dem Autismus-Spektrum“. Die Fragen, wie man mehr Familien erreichen kann, um die Möglichkeiten zur Unterstützung von Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen bekanntzumachen, und welche Fördermöglichkeiten für eine solche Beratungsstelle bestehen könnten, wurden intensiv diskutiert. Die Stiftung Gauß Gymnasium Worms konzentriert sich in und um Worms der Förderung von MINT-Aktivitäten und wird dazu einen Verein gründen, um die MINT-Aktivitäten vor Ort durch Netzwerkarbeit und Koordination zu stärken. Es bleibt die Frage, wie man Lehrer motivieren kann, sich für die MINT-Aktivitäten der Stiftung zu begeistern. Deutlich wurde, dass eine frühzeitige Beteiligung des Lehrpersonals wie auch der Schülerschaft in der Entwicklung des Vereins hilfreich für eine gemeinsame Identifikation mit dem Thema und der Vereinsziele ist. Die Stiftung Bürgerengagement Saar will das erfolgreiche Patenschaftsprogramm „Lernpaten Saar“ weiterentwickeln und zukunftsfähig aufstellen. Diskutiert wurde, wie man in dem Kontext neue freiwillig Engagierte aus allen Altersgruppen mobilisieren und binden kann. Die Runde gab vielfältige Hinweise dazu.
Schwerpunktthema: „Gezieltes Vorgehen: Wie erreichen wir unsere Zielgruppen und binden sie ein, und was müssen Förderer und Geförderte voneinander wissen?“
In jeweils zwei Workshoprunden erarbeiteten die Teilnehmenden wesentliche Aspekte zu gezieltem Vorgehen mit den Leitfragen „Wie erreichen wir unsere Zielgruppen und wie binden wir unsere Zielgruppen ein?“ Und zu den Leitfragen „Was müssen Förderer (von zu Fördernden) wissen und was müssen zu Fördernde (von Fördernden) wissen“. Zu den Zielgruppen wurde von den Teilnehmenden eine Differenzierung vorgenommen, die zum einen Förderer (wie Stiftungen) in den Blick nimmt, zum anderen Projektteilnehmende. Das Erreichen der Zielgruppe Förderer wurde einerseits durch das Identifizieren von Förderern und den dazugehörigen Instrumenten wie Förderlotsen, dem Nettie-Finder oder persönliche Empfehlungen aufgeschlüsselt, andererseits dadurch, dass man sich anbietet, Probleme lösen zu helfen. Projektteilnehmende erreicht man unter anderem durch Werbung (Flyer), Mund zu Mund Propaganda, Ansprache durch Aktionen, Guerillamarketing und soziale Medien. Gemeinsam gilt für beide Zielgruppen, dass eine Marktanalyse den Bedarf identifizieren sollte und eine klare Identifizierung der Zielgruppe daraus resultiert. Dass die Zielgruppe auf die Ansprache reagiert, kann durch Transparenz und Vertrauensaufbau erreicht werden, durch niedrige Hemmschwellen, auf Einladungen zu reagieren, und durch Beziehungspflege verbindlich gestaltet werden.
Die Zielgruppe Förderer (Stiftungen) kann eingebunden werden durch Austausch auf Augenhöhe, aktive Projektbeteiligung, klassische Berichte. Projektteilnehmende durch verbindliche Strukturen, Austausch unter Gleichgesinnten, Erfahrung der Selbstwirksamkeit, aber auch durch die Gewährleistung eines sicheren Raums (Vertrauen) und wertschätzenden Umfelds. Für beide Zielgruppen gilt es, um sie zu binden, Überzeugungsarbeit zu leisten, Wirkung nachzuweisen und ein herzliches Miteinander zu gestalten (Feste feiern und Dankeschön-Veranstaltung einplanen).
Zu der Frage, was müssen Förderer (von zu Fördernden) wissen, wurde unter anderem auf die Passung Satzung und Projektidee, Ziele und Projektträger hingewiesen, auf Qualitäten des Antrags wie Impact und Nachhaltigkeit, ebenso auf rechtliche Fragen wie Rechtsform und Bonität der zu Fördernden. Zur Frage, was zu Fördernde (von Fördernden) wissen müssen, wurden formale Bedingungen identifiziert, wie Satzungszweck, welche Projekte gefördert werden, Art der Förderung, Fristen, Pflichten, Kommunikation und Art der Zusammenarbeit.
In der Diskussion wurde deutlich, dass sich die Teilnehmeden den Fragestellungen vor allem technisch genähert haben, um die Rahmensetzungen zu analysieren. Die Beziehungsebene der Zusammenarbeit und der Stellung zueinander zwischen den Projektdurchführenden und den möglichen Zielgruppen wurde zu den in den Workshops erarbeiteten Faktoren ergänzt.
In der nächsten Sitzung trifft sich das Stiftungsnetzwerk Bildung in Rheinland-Pfalz, Saarland und Luxemburg auf Einladung der Nikolaus Koch Stiftung am 25. November 2025 in Trier und wird sich mit „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit“ auseinandersetzen.
Mit dem Schwerpunktthema „Bildung und zivilgesellschaftliches Engagement heute und morgen: Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse für eine Zusammenarbeit mit der Politik auf Augenhöhe“ fand am 16. Oktober 2019 die 5. Sitzung des Netzwerkes Bildung für alle im Saarland statt, unterstützt durch das StiftungsForumSaar. Das Netzwerk war zu Gast beim Landkreis Neunkirchen in Neunkirchen.
Die Projekte
20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten sich intensiv über Vorhaben aus, die von den beteiligten Stiftungen und Organisationen durchgeführt werden. Das Netzwerk Ankommen und die StudienStiftungSaar nahmen die Möglichkeit wahr, ihre Projekte vorzustellen und vertieft darüber in der Runde zu diskutieren. Bei den Präsentationen der Projekte können Ideen besprochen, Fragestellungen hilfreich im Fachkreis beantwortet und erfolgreiche Projektansätze platziert werden.
Schwerpunktthema: Bildung und zivilgesellschaftliches Engagement heute und morgen: Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse für eine Zusammenarbeit mit der Politik auf Augenhöhe
Nachdem während der letzten Sitzung des Netzwerkes Bildung für alle im Saarland der Wunsch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer deutlich wurde, die Gelingensbedingungen für Bildung und zivilgesellschaftliches Engagement in den Blick zu nehmen und die Rahmenbedingungen zu ermitteln, um hierbei auf Augenhöhe mit der Politik zusammenzuarbeiten, sollte in der 5. Sitzung gemeinsam erarbeitet werden, wie der Status Quo einzuordnen ist und wo es einen Bedarf zur Verbesserung der Zusammenarbeit gibt.
Intensiv loteten die Anwesenden aus, welche Hürden es derzeit gibt, dass das bürgerschaftliche Engagement und Ehrenamt in seiner wichtigen Bedeutung für den Bildungssektor wahrgenommen und entsprechend unterstützt wird, und welche Empfehlungen die Runde an Politik wie zivilgesellschaftliche Institutionen daraus ableitet. Diese Empfehlungen sollen in der nächsten Sitzung erneut zur Diskussion gestellt und gegebenenfalls erweitert werden, um diese anschließend einerseits in die eigenen Organisationen zu tragen und so Wandel von innen anzustoßen, andererseits mit diesen Empfehlungen auch bei der Politik Gehör zu finden, um Zusammenarbeit nachhaltig zu verbessern.
Mit dem Schwerpunktthema „Herausforderungen im Übergang von Schule zu Beruf“ fand am 11. April 2019 die 4. Sitzung des Netzwerkes Bildung für alle im Saarland statt, unterstützt durch das StiftungsForumSaar. Das Netzwerk war zu Gast bei der Stiftung PSD L(i)ebenswert in Saarbrücken.
Die Projekte
22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten sich intensiv über Vorhaben aus, die von den beteiligten Stiftungen und Organisationen durchgeführt werden. Das Adolf-Bender-Zentrum, die Lernwelt Saar sowie die Leitstelle Lebenslanges Lernen im Saarpfalz-Kreis hatten Gelegenheit, ihre Projekte vorzustellen und vertieft darüber in der Runde zu diskutieren. Bei den Präsentationen der Projekte können Ideen besprochen, Fragestellungen hilfreich im Fachkreis beantwortet und erfolgreiche Projektansätze platziert werden.
Schwerpunktthema: Herausforderungen im Übergang von Schule zu Beruf
Einen Einblick in die saarländische Strategie zur Fachkräftesicherung, das Zukunftsbündnis Fachkräfte Saar, gab Laura Eder, Referentin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr des Saarlandes. Mirjam Caspers, Projektleiterin des Programms AnschlussDirekt der IHK Saarland griff diesen Faden auf und stellte die vielfältigen Maßnahmen der IHK Saarland vor, einerseits Jugendliche auf dem Weg zu einem Ausbildungsplatz zu unterstützen, andererseits aber auch Unternehmen bei der passgenauen Besetzung ihrer Ausbildungsplätze zu beraten. Caspers konstatierte eine Tendenz unter Schülerinnen und Schülern, den Weg in die Ausbildung oftmals aus Überforderung und Unsicherheit heraus durch einen längeren Schulbesuch hinauszuzögern. Unterstützende Begleitangebote für Jugendliche, aber auch für deren Eltern seien daher essentiell. Um die Abbrecherquote unter Jugendlichen in Ausbildungsberufen und die Quote derjenigen ohne Schulabschluss zu senken, so der Tenor in der anschließenden Diskussion, seien gemeinsame Anstrengungen der Zivilgesellschaft und der Politik vonnöten.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sprachen sich für die nächste Sitzung dafür aus, das Zusammenspiel von ehrenamtlich Engagierten und der öffentlichen Hand stärker in den Fokus zu nehmen und daraus Empfehlungen und Bedingungen für eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe abzuleiten.